Donnerstag, 12. Dezember 2013

Kälter als Eis



Es ist Dunkel. Irgendwas rüttelt an mir. Was für ein komischer Traum. Ich bin schon Treppen gelaufen und anderes aber Kopfsteinpflaster auf einer Karre … Ich schüttle den Kopf und versuche mich bequemer zu drehen.

  
Es ist kalt. Ich mag ab und an die Fenster offen aber das ist viel zu kalt. Das ist … Ich blinzle leicht. Metall und Stein. Das ist kein Bett. Keine Kleider. Eine alte zerschlissene Decke habe ich um mich gewickelt. Es ist furchtbar kalt. War ich in Vakur nicht noch im Schnee rumgetollt? Warum was mir so kalt.. und warum ist es so dunkel. Ich stoße gegen die Stangen. Verdammt. Für einen Traum fühlte sich das hart an. Sollte ich jetzt nicht aufwachen?


Der Traum hält an und wird zu kalter, grausamer Realität, die mich umfängt. Dann beginnen Stimmen auf mich ein zu reden. Mehrere, von überall. Meine Augen gewöhnen sich langsam an die Umgebung aber meine Ohren weigern sich den Sinn der Worte zu erfassen. Ich sollte in Ra Rir sein, in meinem Bett. Was zum Henker geht hier vor? Und wieder diese Stimmen. Erst als Dunkelheit mich wieder umfängt in meinem Kopf und ich entschlafe endet es.

Ich bin in einer kleinen Zelle. Nackt. Ich greife panisch an meinen Hals. Er ist ohne Verletzung und noch wichtiger, ohne Eisen. Die Stimmen schweigen und ich habe Zeit mich umzusehen. Ich stecke in einer Höhle oder etwas ähnlichem.

Wieder eine Stimme. Sie erzählt mir etwas, das langsam in meinen Verstand sickert. Dann wird mir schwarz vor Augen. Als ich zu mir komme hat sich wenig verändert. Doch es hat. Die Stimme zitiert mich aus der Zelle, dort befindet sich ein Schreibtisch. Ein Papier liegt dort und eine Feder. Wenn ich überleben will soll ich den Vertrag unterzeichnen. Ich kann ihn nur schwer lesen in dem trüben Licht, aber der Inhalt läst es mir kalte über den Rücken laufen.


Als ich unterschrieb, nach mehreren Ahn. Es werden wohl Ahn gewesne sein, voller Drohungen und Versprechungen des Unbekannten, wurde es ruhig.
Ich haben mir die Decke geholt und versuche zu schlafen. Auf dem Boden geht Zug. Bin ich noch allein? Was in dem Papier alles stand. Es war ungeheuerlich. Wie konnten sie das nur zu lassen. Der Zug der Luft ist stark. Wie lange liege ich schon auf dem Boden? Ich taste nach der Quelle. Warum kann ich nicht wenigstens in meiner Verzweiflung schlafen. Da ist eine Öffnung in den Felsen. Nein mehr. Ein Spalt. Ich raffe meine Kraft zusammen und untersuche es. Tatsächlich läst sich ein Stück lösen. Und erweitern. Es ist ein Loch, ich passe hindurch.


Ich war frei. Ich spürte es, ich war aus der höhle. Endlich. Auch hatte mich niemand abgefangen. Ich zog die Luft tief ein. War das nicht zu einfach?
Das war unberührte Natur. Aber sie war kalt. Der Wind war wild und machte mich frierend. Ich taumelte über das Gras und stürzte dann.
Ich taucht ein das Wasser, das sich über mir schloss. Ich schluckte und strampelte. Dann durchbrach ich die Wasserfläche und versuchte Luft zu bekommen. Schwimm! Wie ich an den Strand kam weiß ich nicht mehr.


Der Wasserfall war nicht groß aber imposant. Es war ein Ort wo ich an Land gelangen konnte. Ich saß im  nein am kalten Wasser. Mein Körper rebellierte, zitterte. Ich war am Ende meiner Kräfte, als ich versuchte in mich zu gehen. Ich war erledigt. Ich würde bald erfrieren und zum jagen fehlte mir nicht nur was, ich war auch zu schwach.
Das also war mein Ende!
Der große Händler. Nicht versklavt oder erdolcht. Verhungert und erfroren. Warum das alles. Wegen dem was ich gelesen hatte? Wegen dieser Ungeheuerlichkeiten? Hatten sie mich nicht gehen lassen? Die Unterschrift allein brachte ihnen doch nicht. Ich verstand es nicht.
 

Etwas hatte geblitzt. Warum mich das überhaupt interessierte weiß ich nicht mehr, aber als es sich wiederholte war ich neugierig. Ich folgte diesem Zeichen. Ich stolperte über das Gras durch den Wald. Dann sah ich das Gebäude. Es wirkte wie eine Station, oder ein alter aufgegebener Posten. Obwohl aufgegeben. So lange kann das nicht her sein. Das hier sah zu neu aus.


Dieser Eindruck bestätigte sich, als ich ins Innere gelangte. Das hier war ein Versteck, Von wem und wofür war mir egal. Aber hier fand ich was ich brauchte – alte aber brauchbare Kleidung. Ein Messer, etwas Trockennahrung. Sogar Feuer, das mich wärmte. Das ich mich damit verriet war mir egal.


Niemand kam. Ich legte mich zur Ruhe. Und zum ersten Mal seit der Höhle ist es wirklich Ruhe. Ich muss sofort eingeschlafen sein. Als ich aufschreckte war es noch oder schon wieder dunkel. Was nun? Ich machte mich mit dem, was ich erbeutet hatte auf den Weg. Dann fand ich das Tor zum verlassenen Aussenposten. Die Stimme hatte davon erzählt. Sie hatte mir gesagt was ich tun sollte. Ich dachte an all das andere und schauderte. Dann trat ich durch das Tor und schloss mit meinem Leben ab.


Bei einem Jagdausflug traf ich auf andere Jäger. Sie brachten mein Papier, das ich schrieb zum Kapitän meiner Sturmvulo, der mir im Stillen viel aus Ra rir holte, wo ich verschwunden war. Noch galt ich nicht als Tod.
Dann traf ich Elit in der Nähe meines neuen Heimes. Ob er den Schiffen gefolgt war. Inzwischen war ich nicht mehr Mittellos. – Die Sonne geht auf und ich schaue auf das, was der kleine Posten für mich geworden ist. Am Tor steht der Rarius. Auch allein bin ich nicht. Nur verdammt, warum ich?



 ( Es ist mir sehr schwer gefallen das zu schreiben. Es ist mal wieder ein Abschluss, auch wenn ich selber noch lang nicht mit meiner Heimat Ra Rir abgeschlossen habe.)




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