Natürlich war es Erpressung als ich Dame Gilian drohte.
Warum auch nicht. Ich setzte ihr zu so
gut ich konnte ohne mich selber zu vergessen. Dann gab ich mich damit zu
frieden und sie kam wirklich meinem „Ersuchen“ nach. Während sie Ra Rir betrat,
überlegte ich schon. Es gab viel, wobei mir die Frau helfen könnte. Sie war
einer der letzten Delkas, die noch frei und aktiv waren. Doch sie war stolz.
Das sie nicht wirklich freiwillig hier war, macht sie deutlich. Meinen
Abwerbeversuch wehrte sie ab. Ja auch ansonsten gab es für die Frau nur für
Delka oder dagegen. Sie sah nicht was ich ihr bieten konnte, sein sie sah
nichts ausser ihre Aufgabe. So redeten wir erst und nach und nach machten wir
uns immer mehr Vorwürfe. Stur blieb sie bei ihrer Schwarz weißen Sicht und mir
ging die Geduld ab. Ein Weib das nicht sah, das sie ohne Hilfe verloren war,
war nichts wert. Als sie dann noch
Tahlulah vor den Kopf stieß, die einer der Flüchtlinge aus Turmus war,
war es genug. Gilian kämpfte für etwas, das sie nicht wirklich kannte. Delka
hatte Ar Verloren, Turmus verloren und verlor sich nun selber und das
verstockte Weib bildete sich ein etwas besonderes zu sein. Entweder war sie
fanatisch oder verrückt. So war hier kein Geschäft zu machen. Menschen waren austauschbar.
Ihr Wert bemaß sich nach ihrem Können und ihrem Wissen. So wies ich Elit an das
Weib in Haft zu nehmen, vielleicht würde sich ja der Aufenthalt im Kennel
positiv auf weitere Gespräche auswirken. Aber das Weib hatte viel von der Gunst
der Anwesenden mit ihrem Starrsinn verspielt.
Elit hatte die Frau kaum in die Zelle verfrachtet, da kam
ein Bote und übergab mir ein Schreiben der STA. Ra Rir war Mitglied der
Südlichen Handels Allianz. Ich nahm also die Papiere an mich und sichtete sie.
Cos hatte Port Kar aus der STA verdrängt und deren Platz eingenommen. Sicher
kam Cos dabei zu gute, das die Händler nicht besonders glücklich waren, Piraten
an ihrer Seite zu haben, es sei denn sie handelten selbst mit diesen. Nun war
Cos also Mitglied und damit indirekt ein Freund und wir hatten eine der letzten
hochrangigen Delkas im Kennel. Das
Schicksal der unnützen Frau schien besiegelt. Alles sprach für Ihre
Auslieferung oder ihren baldigen Tod.
Mit dem neuen Tag kamen neuen Gefühle. Gilian dauerte mich
und es schien als wollen die anderen sie nicht aufgeben oder sahen in ihr
keinen Wert für Ra Rir. Auf jeden fall, als man sie aus dem Kennel holte, waren
die anderen bemüht sie zu überzeugen, doch sie scheiterten. Für mich war sie
ebenfalls nicht zu gebrauchen. Sie konnte weder handeln noch andere Talente
vorweisen. Und meine Mädchen waren gut, ich brauchte niemand der sich nicht
hingeben konnte. Zumindest nicht mir. So stellte ich ihr 3 Aufgaben, die sie
erfüllen sollte. Dafür gab ich ihr die Freiheit zurück, vielleicht brachte sie
wenigstens etwas Gewinn. Das hieß nicht, das ich sie ungeschoren ließ, ich
hatte da noch etwas im Kopf. Ich musste ja der STA treu bleiben, aber wir waren
sie los. Ein unnötiger Esser. Das was sie hätte tun können, kann auch ein anderer
tun.
Als wir uns also so von der Schreiberin trennten, konnte ich
mich wieder wichtigeren Dingen zuwenden. Es gab so viel zu tun und ich wusste
nicht, wo ich anfangen sollte. So verteilte ich Aufgaben. Tahlulah bekam die einfacher Missionen, Kontakte
knüpfen und Möglichkeiten aushandeln. Sie schien dies als Herausforderung zu
sehen, und die Tage sollten ihr einiges an Erfolg beschweren. Elit bekam die
Spähaufgaben und ei gefährlicheren Reisen. Er war der beste Kämpfer und der der
wohl am ehesten aus schwierigen Situationen zurückehren würde. Wenn ich Pech
hatte aber mit einer Rechnung über ruinierte Röcke. Elit war gewissenhaft auch
wenn seine Reise in den Norden keinen Erfolg bringen würde. Mir selber behielt
ich die Reise nach Cos und die nach Teslit vor. Doch noch musste das warten.
Zum anderen sollte Gilian auch etwas Vorsprung bekommen.
Der folgende Tag brachte Reisevorbereitungen und
Organisation, doch zum Abend wurde es anstrengend.
Orphna hatte eine Strafe zu bekommen. Mit seinem Schuldspruch
hatte er unter anderem auch 15 Hiebe zu bekommen. Tristan hatte sich der Sache selbst angenommen. Und
das war auch gut so, ging es mir nicht so besonders und meine Gedanken waren
bei so vielen dingen vor allem aber bei meiner Gjan.
Diese war wütend, als Heiler aus Kasra eintrafen, die Lula herschicken sollte.
Gjan ging es nicht gut und es war Zeit, das man sich etwas mehr um sie
kümmerte. Ich selbst hatte sie viel zu sehr vernachlässigt, Und als der Heiler
mir sagte, das sie das Kind beinah verloren hätte … .
Nach aussen mag ich
wie ein besonnener oder kalter Mann wirken. Aber die Nachricht hatte mich
getroffen. Nicht noch ein Kind. Ich würde Gjan ans Bett fesseln, wenn es sein
müsste. War es mir den gar nicht vergönnt eine Familie zu haben? Der Heier
versicherte mir, das es ihr wieder besser gehen könne, wenn sie Ruhe hielte und
er versprach wieder zu kehren. Mögen die PK geben, das meiner Familie nichts
passiert.
Viel zu viele trübe Gedanken
können einen dort hin tragen, wo man nicht sein sollte. Ich war dankbar,
das meine Mädchen immer zu gegen waren und es verstanden auf ihre Arten einen abzulenken und im hier zu halten. Meine
Kinder die ich nie mehr sehen würde, meine Vergangenheit in Turmus und alles
was daraus erwuchs. Es war gut abgelenkt zu werden.
Die Ablenkung hielt nicht ewig. Ein Bote kam aus Port Kar.
Er hatte Nachricht von Gilian. Die erste Botschaft betraf Venna und enthielt
weniger als meine Spione in ihrem letzten Bericht äußerten. Die andere
Nachricht aus Kasra aber war interessant. Nun war ich gespannt auf das, was mir
aus Kargash zuteil werden würde.
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