Was war passiert in der Zwischenzeit?
Der Krieger Orphna, der in Selbstüberschätzung festgenommen
war, bakam auf Versprechen Ausgang, bis seine Verhandlung anstehen würde. Durch
seine gute Führung wurde ihm dieses Ansinnen erlaubt. Dame Akilah erwies sich
wieder als sehr großzügig.
Da der Richter, welcher auch mein großer Bruder ist, nicht
zugegen war, ging das Leben in Ra Rir weiter seinen Gang. Als wir uns wie so
oft im Gasthaus trafen, schwankte mein Mündel stark. Da dies nicht das erste
mal war, machte ich mir langsam Sorgen. Ich entschied eine Heilerin zu
konsultieren.
Da wir durch einen Konflikt die Heilerin Gajane verloren
haben, entschied ich
nach Belnend zu
reisen.
Gajane hatte vergessen, das eine freie Frau sich noch mehr beherrschen muss als eine Sklavin.
Dies schien ihr nicht zu gelingen. Erst erdreistete sie sich mit mir zu
streiten und ich nah sie, nachdem es mir zu bunt wurde unter einem Vorwand, den
sie mir selbst vorgab, in Haft. Mein Bruder ließ sie frei, und sie verließ Ra
Rir. Als sie erfuhr das Gjan „krank“
war, wollte sie sie sehen. Wieder führte sie sich in meinem eigenen Haus wie
eine Herrin auf und nach einem weiteren Streit verließ sie die Siedlung wohl
für immer. Soll sie gehen. Kein Weib steht über mir in meinem eigenen Haus und
nur die Administratorin über mir in Ra Rir. Das hat respektiert zu werden, wenn
man bei uns etwas erreichen will. Das ist Ra Rir kein Kuschelzoo.
So reisten wir dann nach Belnend, wo die Dame Blue uns
aufnahm. Sie bat Gjan in den Heilerraum und das erste Schwert und ich bleiben
in der Halle zurück, wo wir uns
unterhielten, bis die Heilerin Alja dazu kam.
Als mich Blue in den Heilerraum rief, sah ich mein Mündel
dort liegen und die Heilerin, wie ich sie kannte tief besorgt und in ihrer
Arbeit gefangen. Sie musterte mich und ich sah Zorn in ihren Augen, auch wenn
mir nicht bewusst war, wie ich diesen mir zu gezogen habe. Dann begann eine
Vorwurfstirade. Ich erfuhr nebenbei das mein süßes Mündel schwanger war. Ich
war irgendwie nicht überrascht und nahm das Kind gern an. Zum einen hatte ich
nicht viele andere Wege, wenn ich Gjan behalten wollte, zum anderen ein Kind.
Vielleicht ein Sohn. Als aber die Heilerin mir Lug und Trug vorwarf,
verwandelte sich meine Freude in Zorn. Die Heilerin überschritt ihre Befugnisse
und ich erhob die Hand gegen sie. Zwar war es eher als Warnung gedacht, aber
der Schlag war echt. Blue wich aus und ich nahm mein Mündel und verließ diesen
unfreundlichen Ort. Von Belnend hatte ich nicht viel erwartet, aber Blue, die
mir in so langer Zeit immer ein freundschaftlicher Punkt in dieser harten Welt
war, sie hatte mich enttäuscht.

Zumindest wusste ich nun, was Gjan anging und konnte
entsprechend reagieren. Natürlich habe ich sie heim gebracht und es war dann an
der Zeit mich um andere Dinge zu kümmern. Meine Sklavin, die meine ehemalige
Meisterin war, war eine sehr arbeitsahme Sklavin, der man die Arbeit nicht erst
zeigen musste, sondern die sich überall nützlich machte. Ihre Talente waren
vielfältig, aber sie hatte auch noch etwas anderes. Rücklagen. Mochte man von
ihr halten was man wollte, sie war einmal eine reiche und fähige Händlerin
gewesen. So widmete ich ihr mehr Zeit als nötig und es lohnte sich.

Sie hatte sich verraten und so musste sie mich ins Südland
führen, wo ein kleiner Schatz, ihr Familienschmuck, auf uns wartete. Natürlich
versuchte sie mich zu täuschen und an die Talunas zu verwiesen, auf das mir ein
anderes Schicksal erwuchs, aber es gelang ihr nicht und nach einer Weile der Zuwendung,
brachte sie mir ihr Geheimnis und wir reisten mit dem Schatz heim, wo ich ihn
genauer betrachtete. Er war weitaus größer als ich dachte. Überwälltigt von den
schönen Gaben vertraute ich ihn Gjan an. Mir stand das Geschmeide sicher nicht.

Den Abend in gemütlichem Beisammensein zu verbringen ist immer erholsam. Trotzdem
war es aufwendig Elit in alles einzuweisen. Aber seit ich Sasi erworben habe
blühte auch Saba auf, oder es war die Furcht, wieder in die Oase der 4 Palmen
geschickt zu werden. Wie dem auch sei, sie besserte sich immer mehr und wurde
zu einem Mädchen mit dem man angeben konnte, aber sie entwickelte auch eine
Zuneigung zu dem Ersten Schwert. Das war nun nichts, was mir nicht zusagen
würde aber interessant war es schon. Aber Elit ließ sich verwöhnen und war`s zu
Frieden und ich hatte ja auch etwas davon.
Mit jeder Nacht kommt ein neuer Tag und mit den neuen Tagen
kam die Verhandlung über den Krieger Orphna. Richter Tristan berief sie ein.
Die Anklage wurde von mir vertreten. Administratorin Akilah übernahm die
Pflichten der blauen Kaste und den Beisitz. Und das erste Schwert Elit war als
Zeuge der roten Kaste zu gegen.


Sir Orphna zeigte sich nach Anklage geständig und
einsichtig. Die Punkte wurden relativ schnell geklärt und da es keinen
wirklichen schaden gab, einigte man sich um eine Geldstrafe, die aufgrund der
wenigen Mittel des Kriegers in eine Dienstzeit in Ra Rir gewandelt wurde. Außerdem
hat der Krieger sich einen Mentor zu suchen, der ihn das Leben In Raa Rir und
Gor lehrt. Wenn ich so darüber nachdenke sollte diese Strafe öfter und vor
allem gegen weibliche Heiler verhängt werden, welche sich für unberührbar und
etwas Besseres zu halten scheinen, wie der letzte Mond hinreichend bewiesen
hat. Auch Heiler sind nur Weiber die sich den Gesetzen und Regeln der
jeweiligen Heimsteine zu unterwerfen haben und und vor allem als Gast keinerlei
Ansprüche haben.

Doch was soll ich über Heiler streiten, bekam ich mich ja
selbst mit meinem Bruder nach der Verhandlung ich die Wolle. Immer noch der
einen Grünen nachhängend, suchte er sich das falsche Feindbild und es brauchte
eine kleine Auseinandersetzung um ihn wieder in das Hier und Jetzt zu bringen.
Frauen waren gefährlich. Sie haben einfach zu viel Einfluss.
Wo man gern die Weiber los werden würde merkte man doch
schnell, dass es ohne nicht geht. Und auf meine Mädchen halte ich viel. Ohne
will ich es mir gar nicht vorstellen.
So ist es auch meist bei den Heilern. Männer sind dort
selten. Da wir unseren verloren hatten, da brauchten wir einen Neuen. Es bot
sich an, das ich in Kasra auf eine Schülerin der Dame Cassy traf. Es gab ein
Gespräch und ich lud die Heilerin ein, Ra Rir mit ihrer Meisterin zu besuchen.
Sehr erfreut war ich, als diese auch wenige Tage später eintraf. Cassy selbst
kannte ich und sie war auch nicht das erste mal hier. So ergab sich eine gute
Atmosphäre, in der man sich näher kam. Als sie dann auch Heilerei und
Wohnstätte zu sehen bekamen, waren siesehr positiv ob einer gemeinsamen
Zukunft. Bleibt mir nur zu hoffen, das diese Heiler sich mehr bewust sind, was
Gor ist und wie man hier lebt. Der erste Eindruck war gut. Ich freue mich
darauf Cassy öfter zu sehen. Und das es wieder Grüne gibt in Ra Rir ist auch
nicht verkehrt.

Ein weitere Weg führte mich in die Dschungel von Schendi.
Wakanda war ein Ort wo ich schon lang nicht mehr gewesen war. Nachdem mir meine
Zulieferer immer weniger werden, ist es an der Zeit Vorräte zu horten. So
machte ich mich auf Cat und Cheress zu finden, was bei den Waldpussies gar nicht
so einfach ist. Ich fand sogar ihr Lager aber es schien niemand da zu sein. Als
ich mich enttäuscht auf den Heimweg
machte, lief ich auch noch in einen
Ameisenbau. Dieser, zu einer Falle umfunktioniert, bescherte mir zusätzlichen
Ärger. Aber unverhoft kommt oft und so traf ich auf Hadrian und sein Weib. Oder
sie besser auf mich. Sie wären zum Handel hier. Flüchteten sie sich in
ausreden, so wie ich auch, war ich ja Kräuter sammeln. Als sich dann die süße
Rothaarige Cheress blicken ließ, flogen all unsere Anspielungen auf. Aber unter
Freunden nimmt man das nicht so krumm und es gab einige Absprachen. Es ist doch
immer wieder interessant wie viel mehr Händler die Waldmädchen sind, als manch
einer meiner Kastenbrüder und Schwestern.

Halbwegs zu frieden, gab es für mich aber noch keine Rast.
In den Norden flog die Stumvulo, Vakur als Ziel. Das Dorf hatte einige Siedler
verloren aber Dick schien das nicht zu bekümmern, er war unerschütterlich in
seinem Vertrauen. Auch hier wurden neue Absprachen getroffen, hatte ich noch
nicht alle waren, die ich benötigte. Ra Rir mag ein schöner Ort sein und ein
fruchtbarer, aber alles gibt es dort eben auch nicht. Tahlulah und ihr
Begleiter trennten sich von mir, hatten sie noch andere Wege zu gehen als ich.
Es war gut Dick wieder gesehen zu haben. Auf seien Art strahlt er viel Ruhe aus
und ich kenne ihn schon lang – er hat mir
nie schlechtes getan. Ich glaube Leute wie er sind der Grund, warum ich
nie aufgebe. Egal was einem passiert, es gibt immer auch das positive und das
ist für mich auch Vakur, wo ich immer gern gesehen war, selbst wenn die
Spannung mehr als spürbar war.

Als ich die Siedlung verließ und mit zu vollen Kopf und zu
müden Beinen zu meinem Schiff zurück wollte wurde mir etwas anderes bewusst. Es
war wieder Herbst. Wie doch die Zeit vergeht und nach und nach alle schlechten
Dinge mit Laub, Schnee und Vergessen überhäuft. Während Saba durch die Blätter
tollte und das Spiel im Laub genoss, habe ich für mich entscheiden, das ich das
dunkle Grün der Nordwälder dem bunten Boden vorziehe.
Ich hatte Helios in Port Kar gesehen. Eigentlich hätte ich
ihn nicht erkannt, doch er behauptete aus Tabor zu stammen und die meisten dort
kannte ich wenn auch nur vom sehen nach. Auf meine Nachfragen ging er nicht
ein. Im Gegenteil, er wich aus, oder ignorierte sie ganz. Dann viel mir die
Sache mit dem Fisch wieder ein und ich erkannt ihn, auch dank seines Mädchens.
Dazu kam die Beschreibung von Alja. Cos war in Port Kar. Ich schickte Sasi
Amira zu warnen. Doch da sie nicht zu gegen war, ließ ich Nachricht bei Dame
Gilian.

Nun hatte ich schon eine Weile nichts aus Port Kar erfahren.
Das beunruhigte mich. Also trat ich eine weitere Reise an. Zum anderen wollte
ich mein Tarks für die waren, welche ich geliefert hatte. Wir trafen Gil in
Port Kar und nach und nach Rückte sie auch mit der Sprache heraus. Amira war so dämlich gewesen Helios nach Cos
zu folgen. War sie ungeduldig geworden, weil ich zu lang gebraucht hatte? Ich
weiß es nicht, aber ich ärgerte mich. Das Cato sich zurückgezogen hatte, das
bestätigte alles. Delka war gescheitert. Cato und Amira waren gescheitert. Sie
hatten ihren Feind unter – oder sich überschätzt.

Was blieb noch? Nach dem Verlust von Turmus nicht mehr viel.
Die meisten Wertsachen waren nun in Cos. Die paar Anhänger der Organisation in
alle Winde zerstreut wie die Flüchtlinge aus Turmus. Ob sie sich je davon
erholen würden? Eher unwahrscheinlich, und nun verlor die Organisation auch
noch ihre Führung. Es gab nur noch eines, was sich lohnen würde, die
Verbindungen der Organisation. Da ich sie selber mit aufgebaut hatte, kannte
ich die meisten. Andere Städte würden nicht zu einer Untergegangenen halten. Es
gab nur noch die Einzelpersonen. Zeit war Tarsk, also dachte ich mir, das es
nicht verkehrt war, zu versuchen die Reste Delkas für mich und Ra Rir zu
nutzen. Sie waren allein und Cos machte Jagd auf alle hochrangigen Delka. So
bat ich Gilian zu einem 4 Augen Gespräch
und presste sie dazu, nach Ra Rir zu kommen. Außerdem beschaffte sie mir die Tarsk
für meine Waren

Zufrieden mit diesem Stand genoss ich den Rest des Abends.
Vielleicht, aber auch nur vielleicht ging es nun wieder Bergauf mit mir. Und
wenn ich dafür Delka helfen sollte, alles hatte seinen Preis.